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Das Prinzip der Ernährung im Ayurveda

Iss' dich in Balance

Richtige Ernährung ist nicht alles, aber ohne richtige Ernährung ist alles nichts

Okay, das ist eine Abwandlung der bekannten Redewendung zum Thema Gesundheit. Doch im Ayurveda sind Ernährung, unser Essverhalten und ein aktives, gesundes Leben so eng miteinander verknüpft, dass das eine ohne das andere gar nicht denkbar ist.

 

Leider ist dieses wichtige Zusammenspiel in unserer Gesellschaft etwas in Vergessenheit geraten. Wohin man auch sieht: Fertigessen, industriell hergestellte Lebensmittel voller künstlicher Zusatzstoffe oder „Billig-Produkte“, die nichts Wertvolles mehr enthalten. Dazu kommt das „Keine-Zeit-Syndrom“ unserer Tage, das dauernde To-go-Essen, die permanente Verfügbarkeit von Essen, Essen und nochmals Essen. Das ist auch der Grund, warum viele Menschen den Bezug zu einem natürlichen, nährenden Essverhalten verloren haben.

 

Mit den universellen Ernährungsprinzipien des Ayurveda kannst du dich wieder in ein körperliches und seelisches Gleichgewicht bringen und damit deinem gesamten Lebensgefühl einen positiven Dreh geben. Dieser Artikel serviert dir ein paar Kostproben, mit denen du dir dein eigenes Lieblings-„Menü“ an Tipps & neuen Gewohnheiten zusammenstellen kannst.

Im Ayurveda beweist du sechsmal guten Geschmack

Die Basis der ayurvedischen Ernährungslehre sind die sechs Geschmacksrichtungen (in den klassischen Lehren gibt es nur fünf). Diese sind: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und adstringierend (bedeutet zusammenziehend/entwässernd).

 

Jede Geschmacksrichtung hat eine eigene Funktionen im Körper:

Süß

nährt unseren Organismus, verleiht ihm Stärke und schützt gegen „Schlechtes“ von außen.

 

Sauer

stimuliert unsere Sinne und hilft dabei, dass wir im Mund überhaupt die Geschmäcker wahrnehmen können.

 

Salzig

hilft dabei, die Geschmackskomponenten eines Gerichtes oder eines Lebensmittels „heraus zu kitzeln“, außerdem hilft Salz, Energie zu liefern.

 

Scharf

wärmt den Körper, damit mehr Sekrete (z. B. Verdauungssäfte) produziert werden und hilft bei der Verdauung. Übrigens: Nach klassischer bzw. schulmedizinischer Definition ist scharf kein Geschmack, sondern ein Schmerzreiz.

 

Bitter

wirkt kühlend und stimuliert die Leberfunktion, das hilft bei der Fettverdauung; es reinigt außerdem die Zunge und gleicht Hitze im Körper aus

 

Adstringierend

hat vor allem die Aufgabe, den Körper zu reinigen, da diese Geschmacksrichtung vor allem die Nieren bei ihrer Arbeit unterstützt

Alle sechs sind dein Sechser im Gesundheitslotto!

Nach den Vorstellungen des Ayurveda sind wir dann am stärksten, wenn wir Gerichte mit allen sechs Geschmacksrichtungen essen. Es lohnt sich also, auf einen möglichst vollständigen Geschmacks-Mix zu setzen!

So bringst du die Doshas in Balance

Das schmeckt deinen Energien

Wie alles im Ayurveda kommen auch beim Geschmack die universellen Energien ins Spiel. Jede Geschmacksrichtung kann ein Dosha verstärken oder vermindern. Du hast es also komplett selbst in der Hand – und auf dem Teller – jedes Dosha individuell zu steuern und kannst einem Ungleichgewicht gezielt vorbeugen: Wie alles im Ayurveda kommen auch beim Geschmack die universellen Energien ins Spiel. Jede Geschmacksrichtung kann ein Dosha verstärken oder vermindern. Du hast es also komplett selbst in der Hand – und auf dem Teller – jedes Dosha individuell zu steuern und kannst einem Ungleichgewicht gezielt vorbeugen:

Vata

 

Verstärkende Wirkung
scharf
bitter
adstringierend

 

Verringernde Wirkung
süß
sauer
salzig

Pitta

 

Verstärkende Wirkung

sauer
salzig
scharf

 

Verringernde Wirkung
süß
bitter
adstringierend

Kapha

 

Verstärkende Wirkung

süß
sauer
salzig

 

Verringernde Wirkung
scharf
bitter
adstringierend

Was – Wann – Wie: Die Ayurveda Top-Ten für ein gesundes Essverhalten

Es ist nicht nur wichtig, was wir essen, sondern auch wann wir es tun, in welchem Kontext und wie viel auf dem Teller landet. Wir empfehlen: Die folgenden Tipps einfach ausprobieren! Alles, was dir leichtfällt und dir richtig guttut, wirst du ganz bestimmt wie von selbst in deinen Tagesablauf einbauen.

8 Do’s

Same-same, not different: Versuche, möglichst regelmäßig zu essen, also Frühstück, Mittag- und Abendessen jeden Tag jeweils zur gleichen Zeit zu dir zu nehmen.

 

Mittags wie ein Kaiser: Mittagessen ist nach Ayurveda die Hauptmahlzeit des Tages

 

Für eine gute Nacht: Dein Dinner sollte leicht verdaulich sein und nicht zum Mitternachtssnack werden (Limit im Idealfall: 20 Uhr). Sauermilchprodukte wie Käse und Joghurt solltest du von deiner Abendkarte streichen, denn diese Lebensmittel sind schwerer verdaulich.

 

Geschmacks-Sechser-Pack: Im besten Fall deckst du in jeder Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen ab, zumindest aber über den Tag verteilt.

 

Warmes Wasser marsch: Optimal ist es, wenn du über den ganzen Tag verteilt und auch während des Essens warmes oder abgekochtes Wasser schluckweise trinkst.

 

Hör‘ auf deinen Hunger: … und weniger auf den Appetit! Versuche, den kulinarischen Verlockungen zu widerstehen, wenn du eigentlich gar nicht hungrig bist. Auch wichtig: Aufhören, sobald sich dein Sättigungsgefühl meldet.

 

Bitte nicht stören: Nimm‘ dir bewusste Essenszeiten und konzentriere dich voll und ganz auf den Geschmack. Ablenkungen wie Fernsehen, lesen oder die Wochenendplanung machen, gehen auf Stand-by.

 

Genug Zwischen-Zeit lassen: Du solltest deiner Verdauung mindestens drei und bis zu sechs Stunden Pause zwischen zwei Mahlzeiten gönnen.

2 Don’ts

Die bittere Wahrheit über Nachspeisen: Die Angewohnheit, zum Abschluss Süßes zu essen, ist nach Ayurveda nicht empfehlenswert, da es den Stoffwechsel verlangsamt. Besser sind bittere und scharfe Lebensmittel als „Abschluss“, also wäre eine tendenziell süße Vorspeise, gefolgt von einer bitter-scharfen Hauptmahlzeit optimal für deine Verdauung.

 

Kalt ist gar nicht cool: Auch wenn es manchmal verlockend ist… eiskalte Speisen und Getränke solltest du nach Möglichkeit meiden. Besonders ungünstig ist die klirrend kalte Cola zu einer warmen Speise, das schwächt die Verdauungskraft besonders.

Die Was-ist-Was Geschmacksübersicht

Süß ist nicht nur Zucker und sauer nicht nur die Zitrone. Hier kommt eine kleine Auswahl aus der Geschmacksvielfalt nach Ayurveda für deine Orientierung:

Süß

Zucker in allen Varianten; Getreidesorten wie Reis, Weizen, Dinkel, Mais; Früchte wie Bananen, Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Ananas (diese ist auch ein bisschen sauer), sämtliche Melonen, Blaubeeren, Mango, Granatapfel; Trockenfrüchte wie Datteln, Aprikosen, Rosinen; Gemüse wie Kartoffeln, Süßkartoffel; Nüsse wie Cashews und Mandeln; Milchprodukte wie Milch, Butter, Ghee, Käse

 

Sauer

Zitrone, Maracuja, Rhabarber, Sauerkirschen, saure Beeren wie Johannisbeeren, Essig, Balsamico, Gewürzgurken, Grapefruit

 

Salzig

sämtliche Salze wie Meer- oder Steinsalz

 

Scharf

Ingwer, Pfeffer, Knoblauch, Chili, Senf, Schwarzkümmel, Rucola, Radieschen, Rettich, Kümmel, Zimt, Nelken

 

Bitter

Chicorée, Spinat, Brokkoli, Stangensellerie, Kurkuma, grünes Gemüse, Spargel

 

Adstringierend

Artischocke, Honig (schmeckt zwar süß, wirkt aber adstringierend), Kurkuma (bitter & adstringierend), Zitrone (sauer & adstringierend), Granatapfel (süß & adstringierend)

Zusammenfassung

 

Das Wichtigste To-Go

 

Die Ernährung gehört im Ayurveda zu den allerwichtigsten „Knöpfen“, die du ganz leicht selbst drücken kannst, um ein gesundes Leben zu führen und dich wohlzufühlen.

 

Bei der richtigen Ernährung geht es nicht nur darum, was wir essen. Auch das Wann, Wie und Wie viel ist von großer Bedeutung.

 

Die ayurvedische Lehre kennt die sechs Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, scharf, bitter und adstringierend (entwässernd). Jeder Geschmack hat verschiedene „Aufgaben“ für unsere Gesundheit.

 

Ein perfektes Essen nach Ayurveda enthält alle sechs Geschmäcker.

 

Mit den Geschmacksrichtungen lassen sich auch die drei Doshas individuell verstärken oder vermindern. So kann dir die Ernährung helfen, deine Doshas auszugleichen und deinen Körper in wohltuende Harmonie zu bringen.

 

Du bist, was du isst: Frische, hochwertige Nahrungsmittel und ein achtsamer Umgang mit der Zubereitung sind das A und O – immerhin ist unsere Nahrung der Grundstoff für alles, was unseren Körper ausmacht, ihn gesundhält oder krankmacht.

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